Tatsächlich brütet am nordwestlichen Rand von NRW eine ganze Kolonie verschiedener Flamingoarten. Dabei handelt es sich um Rosaflamingos, Chile-Flamingos und sogar ein Kuba-Flamingo hat sich angeschlossen. Die Herkunft der Vögel ist ungeklärt. Die ersten Chile-Flamingos, die sich spätestens seit 1982 fest im Zwillbrocker Venn angesiedelt haben und auch der Kuba-Flamingo waren mit ziemlicher Sicherheit Gefangenschaftsflüchtlinge, ihre genaue Herkunft ist jedoch unklar. Die einige Jahre später hinzugekommenen Rosaflamingos könnten ganz oder teilweise tatsächlich auch von wildlebenden Tieren aus Südeuropa abstammen. Die Flamingokolonie im Zwillbrocker Venn gilt jedenfalls als die am weitesten nördlich gelegene auf sich selbst gestellte Flamingokolonie der Welt.
Die ersten sicheren Brutnachweise stammen aus dem Jahr 1982, den ersten Bruterfolg gab es dann bereits ein Jahr später. Seitdem werden auf der Insel im Venn jährlich ein oder mehrere Jungvögel pro Jahr erbrütet und erfolgreich aufgezogen. Darunter sind auch immer wieder erfolgreiche Mischbruten zwischen den Arten. Um zu verhindern, dass die Gelege von Füchsen ausgenommen werden, wird die Brutinsel durch einen Elektrozaun geschützt. Neben den Flamingos brüten auf der Insel auch sehr viel Lachmöwen, Kormorane und sicher auch noch einige andere Arten.
Flamingos brüten einmal jährlich in der Zeit von etwa Mitte/Ende März bis in den Juli hinein. In dieser Zeit lassen sie sich im Venn auch am ehesten und dabei recht einfach beobachten. In den Wochen davor und danach verlassen sie das Venn manchmal und verteilen sich auf die zahlreichen Gewässer, die das Venn umgeben.
Jedes Jahr im Herbst verlassen die Flamingos das Venn, um die Wintermonate im Ausland zu verbringen. Besonders weit zieht es sie dabei nicht. Ihre Winterquartiere liegen in der Regel in flachen Gewässern in den Niederlanden, wie z.B. das Ijsselmeer, das Veluwemeer oder das Volkerakmeer. Wir hatten das große Glück, die Flamingos hier beobachten und fotografieren zu dürfen...
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